Startseite > Wasser > Wasserqualität > PFAS in Anrather Brunnen – so stellen wir die Qualität des Wassers sicher PFAS in Anrather Brunnen – so stellen wir die Qualität des Wassers sicher Im August 2023 haben die Wasserwerke Willich erste vorausschauende Untersuchungen zur Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, kurz PFAS, vorgenommen. Dabei haben unsere Expert:innen in den drei Brunnen der Wassergewinnung Anrath PFAS im Grundwasser festgestellt. PFAS sind synthetisch hergestellte, organische Fluorverbindungen, die weltweit in einer Vielzahl an Produkten eingesetzt werden. Abhängig von Expositionsdauer und aufgenommener Menge können sich PFAS negativ auf den menschlichen Organismus auswirken. Auf dieser Seite informieren die Stadtwerke und das Wasserwerk die Bürgerinnen und Bürger über das, was wir unternehmen, damit sie das Leitungswasser auch weiterhin unbedenklich trinken können. Bau einer Aktivkohle-Anlage Unmittelbar nachdem die Analyse-Ergebnisse vorlagen, haben wir die Bezirksregierung Düsseldorf, die Kreisverwaltung Viersen und das kommunale Gesundheitsamt informiert. Gleichzeitig haben wir die Brunnenförderung in Anrath auf ein Minimum reduziert und an anderen, unbelasteten Standorten erhöht. Damit stellen wir sicher, dass die von der Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Leitwerte durchgängig eingehalten sind und die Menschen das Leitungswasser bedenkenlos trinken können. Dies gilt auch für vulnerable Gruppen. Unsere Expert:innen haben Lösungen gesucht, mit denen wir die ab 2026 in der Trinkwasserverordnung neu geregelten Grenzwerte für PFAS einhalten können. Das Ergebnis ist eine neue Aktivkohle-Filtrationsanlage, wie sie bereits bei vielen anderen Wasserwerken zum Einsatz kommt und sich bewährt hat. Mit ihrem Bau werden wir voraussichtlich im April 2025 beginnen. Die Aufgaben des Kreises Der Kreis Viersen hat einen Gutachter mit der Schadensanalyse beauftragt. Er führt derzeit Untersuchungen durch, um die Schadensquelle genau zu identifizieren. Sind alle Ergebnisse ausgewertet, erfolgt die Planung der Sanierung. Konkrete Messwerte wird der Kreis Viersen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen; zunächst gilt es, weitere Proben auszuwerten, die verlässliche Daten liefern sollen. Der Kreis Viersen hat eine Sonderseite zum Thema erstellt: PFAS-Belastung im Grundwasser Hier finden Sie auch Informationen zur aktuellen Entwicklung. Fragen und Antworten PFAS allgemein Was sind PFAS? Die Abkürzung PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Es sind industriell hergestellte chemische Verbindungen, die extrem stabil sind und von denen es mehr als 10.000 einzelne Substanzen gibt. PFAS weisen Wasser, Fett und Schmutz ab, vertragen hohe Temperaturen und sind widerstandsfähig gegenüber chemischen Einflüssen. Diese Eigenschaften machen sie vielseitig einsetzbar. Warum sind PFAS problematisch? Es ist es sehr schwierig, sie zu entsorgen. Einmal in die Umwelt gelangt, bauen sie sich nicht ab, sondern reichern sich in der Umwelt, in Mensch und Tier immer weiter an. Daher werden PFAS auch Ewigkeitschemikalien genannt. Gelangen sie ins Wasser, sind sie sehr mobil und lassen sich nur mit großem Aufwand entfernen, beispielsweise durch Aktivkohle-Filtrationsanlagen Werden PFAS beschränkt oder verboten? 2023 hat das Umweltbundesamt zusammen mit anderen deutschen Behörden sowie Behörden aus den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Norwegen einen Vorschlag zur EU-weiten Regulierung von PFAS bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht. Der Antrag wird derzeit in den Ländern der EU von Politik, Wirtschaft und Interessenverbänden kontrovers diskutiert. Vor allem Chemiekonzerne wollen ein Verbot unterbinden. Wer überwacht PFAS in Deutschland? In Deutschland prüft das Umweltbundesamt regelmäßig im Rahmen der größten Studie zur Schadstoffbelastung der deutschen Bevölkerung, mit welchen potenziell schädlichen Substanzen und Umwelteinflüssen die Menschen in Berührung kommen. Diese Publikation des Umweltbundesamtes informiert Sie umfassend über PFAS. PFAS in Willich Wann und wo wurden in Willich PFAS festgestellt? Im August 2023 hat die Wasserwerk Willich GmbH bei routinemäßigen Labor-Untersuchungen in der Wassergewinnung Anrath PFAS im Grundwasser festgestellt. Wir haben bei diesen Proben vorausschauend und explizit auf PFAS getestet, weil die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) ab 2026 und 2028 neue Grenzwerte vorschreibt. Welche Gebiete sind betroffen? Das in Anrath geförderte Wasser versorgt zusammen mit der Wassergewinnung Willich (Fellerhöfe) die Stadt Willich, Tönisvorst und Meerbusch-Osterath. Was ist die Ursache für die PFAS-Belastung? Die Behörden haben Ermittlungen gegen den vermutlichen Verursacher der PFAS-Belastung aufgenommen, daher können dazu derzeit keine Angaben gemacht werden. Was tut das Wasserwerk, um die Verunreinigung zu beseitigen? Wir beginnen voraussichtlich im April 2025 damit, in Anrath eine Aktivkohle-Filtrationsanlage zu bauen. Aktivkohlefilter sind die bisher bewährteste Methode, um PFAS aus dem Wasser zu beseitigen. Diese Anlage wird rund 1,4 Million Euro kosten. Die Planung und Genehmigung der Anlage haben wir umgehend nach dem PFAS-Fund auf den Weg gebracht. In enger Zusammenarbeit mit den Fachbehörden des Kreises Viersen, dem Gesundheitsamt und dem Umweltministerium NRW finden weiterhin kontinuierlich Messungen statt, um das PFAS-Aufkommen genau zu beobachten und die Datenlage zu verbessern. Wann wird die Aktivkohle-Anlage in Betrieb gehen? Sie geht ab Januar 2026 in Betrieb. Ab diesem Zeitpunkt sind alle Versorger verpflichtet, die in der Trinkwasserverordnung neu geregelten Grenzwerte für PFAS einzuhalten. PFAS im Alltag Wo in meinem Alltag kommen PFAS vor? Im Haushalt sind PFAS beispielsweise in Antihaft-Beschichtungen enthalten (Pfannen, Backformen, Waffeleisen etc.) und in Packungen für Fast Food wie Pommes und Pizza. Sie dienen zur Imprägnierung von Textilien wie Sportkleidung, von Polstermöbeln, Teppichen, Tischdecken oder Bettwäsche. PFAS finden sich in kosmetischen Artikeln wie Zahnseide, Shampoos und Make-up. Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld sind Medizinprodukte wie Katheter, Implantate und OP-Material. Wie kann ich erkennen, ob ein Produkt PFAS enthält? Für die meisten Produktbereiche gibt es keine PFAS-Kennzeichnungspflicht. Hinweise wie Frei von PFAS, Frei von PFC oder fluorfrei beziehen sich laut Verbraucherzentrale auf die gesamte Stoffgruppe mit den mehr als 10.000 einzelnen Substanzen; wird mit diesen Hinweisen geworben, sollte das Produkt frei von PFAS sein. Was kann ich persönlich tun, um PFAS zu vermeiden? Achten Sie auf umweltfreundliche Alternativen, wie Pfannen mit keramischen Beschichtungen, Imprägnierungen auf Silikon- oder Wachsbasis, Papier oder Karton mit natürlichen Beschichtungen. In unserem Blog-Beitrag finden Sie weitere Tipps, wie Sie PFAS in Ihrem direkten Umfeld vermeiden und ersetzen können. PFAS und Gesundheit Kann ich das Leitungswasser aus Willich unbedenklich nutzen? Bürgerinnen und Bürger können das Wasser aus ihren Leitungen selbstverständlich nach wie vor unbedenklich nutzen. Das Gesundheitsamt des Kreises Viersen hat ausdrücklich bestätigt, dass dies auch für Säuglinge und Kleinkinder gilt. Die Wasserversorgung Willich hält stets die strengen Leitwerte der Trinkwasserverordnung ein. Sie übermittelt dem Gesundheitsamt kontinuierlich Informationen über die Wasserqualität. Dafür gibt es einen mit dem Gesundheitsamt abgestimmten, verbindlichen Proben-Entnahmeplan. Kann ich Wasser aus dem hauseigenen oder dem Brunnen im Garten nutzen? Bitte beachten Sie, dass selbst gefördertes Wasser — unabhängig von der aktuellen PFAS-Thematik — nicht den Richtlinien der Trinkwasserverordnung entspricht. Was sind die Grenzwerte für Trinkwasser? Im Juni 2023 ist die novellierte Trinkwasserverordnung in Kraft getreten. Sie definiert verbindliche Trinkwasser-Grenzwerte für PFAS, die ab 2026 beziehungsweise 2028 verpflichtend sind:100 ng/l für die Summe von 20 Verbindungen dieser Stoffgruppe (ab 2026) 20 ng/l für die vier bedenklichsten Vertreter (PFOA, PFOS, PFHxS und PFNA; ab 2028) Über welche Wege nehmen Menschen PFAS auf? PFAS können über Wasser, Luft, Böden und Nahrungsmittel in den menschlichen Körper gelangen. Nahrung ist der hauptsächliche Weg der Aufnahme für den Menschen. Sind PFAS schädlich für meine Gesundheit? Studien weisen darauf hin, dass bestimmte PFAS die Leber, das Hormon- und Immunsystem schädigen und den Fettstoffwechsel stören. Sie stehen im Verdacht, die Wirkung von Impfungen zu verschlechtern, ein geringeres Geburtsgewicht zur Folge zu haben, die Fruchtbarkeit zu verringern und Krebs zu erzeugen. Die bisherigen Daten für Deutschland zeigen, dass bei jedem zweiten Erwachsenen die toxikologisch tolerierbare Gesamtmenge bestimmter PFAS überschritten wird. Weiterführende Links Nützliche Informationen Umweltbundesamt (UBA) Broschüre des Umweltbundesamtes zu PFAS Weitere umfassende Informationen zu PFAS Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) Fragen und Antworten des BMUV zu PFAS Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) Informationen zu PFAS im Wasser Informationen zu PFAS in Böden Verbraucherschutzzentrale NRW Beitrag der Verbraucherschützer zu PFAS Forever Pollution Project Ein europaweites journalistisches Projekt zur Verbreitung von PFAS Veröffentlichungen PFAS erkennen und vermeiden – so gut es eben geht 2. April 2024 Aktuelles | Allgemein | Nachhaltigkeit | PFAS Aktuell gemessene Werte für Trinkwasser liegen weiterhin unter Vorsorgemaßnahmenwert – So können Verbraucher:innen im Umgang mit PFAS generell sensibler werden weiterlesen Wasserqualität ist trotz PFAS sicher 6. 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