19. Dezember 2025

Trinkwasser in Willich wird 2026 teurer

  • Aufsichtsrat und Landeskartellbehörde haben Preiserhöhung zugestimmt
  • Kosten für die neue Aktivkohle-Filtrationsanlage werden umgelegt

Im neuen Jahr steigen in Willich die Preise für das Trinkwasser. Der Kubikmeter, also 1.000 Liter Wasser, kostet dann einen Arbeitspreis von 2,03 Euro. Bislang lag er bei 1,93 Euro. Der monatliche Grundpreis steigt von 16,05 auf 19,26 Euro. Aufs Jahr umgerechnet, bezahlt ein Haushalt, der durchschnittlich 150 Kubikmeter Wasser verbraucht, 54 Euro mehr. Der Aufsichtsrat der Wasserversorgung Willich hat der Preiserhöhung in seiner Sitzung am 15. Dezember 2025 zugestimmt.

„Ein Grund für die Anhebung der Wasserpreise sind gestiegene Kosten für den Erhalt und die Modernisierung der Infrastruktur. Materialpreise, Kosten für den Tiefbau und das Personal haben deutlich angezogen,“ sagt Tafil Pufja, Geschäftsführer der Wasserwerke und der Stadtwerke. „Mit der aktuellen Anpassung müssen wir darüber hinaus die Kosten für die Errichtung und den Betrieb der Aktivkohle-Filtrationsanlage decken. Eine Maßnahme, die für die Wasserqualität eine große Bedeutung hat.“

Wie die meisten Bürgerinnen und Bürger wissen, wurden vor rund zwei Jahren per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS, im Grundwasser von drei Anrather Brunnen nachgewiesen. Die PFAS-Einträge gehen nach derzeitigen Erkenntnissen vermutlich auf illegal in Anrath entsorgte Feuerlöschschäume zurück. Ein entsprechendes Gerichtsverfahren ist aktuell anhängig. Diese sogenannten Ewigkeitschemikalien lassen sich über die Filtration mit Aktivkohle wirksam aus dem Trinkwasser entfernen.

Zustimmung der Kartellbehörde NRW

Die Wasserwerke Willich GmbH hat in die neue Anlage in Anrath-Darderhöfe 1,4 Millionen Euro investiert. Für den jährlichen Betrieb fallen weitere rund 200.000 Euro an. „Diese hohen Kosten müssen wir auf den Wasserpreis umlegen“, sagt Tafil Pufja, „denn leider gibt es noch keine Gesetze, mit denen sich die Hersteller von PFAS an den immens hohen Aufwänden der Beseitigung beteiligen ließen.“ Die Kartellbehörde des Landes NRW sei der Argumentation der Stadtwerke für die Preiserhöhung klar gefolgt, so Tafil Pufja.

Dank der Aktivkohle-Filtrationsanlage halten die Wasserwerke die neuen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) sicher ein. Sie gelten ab 12. Januar 2026 und legen die Obergrenze von 100 Nanogramm pro Liter Wasser für die sogenannten PFAS-20 fest. Zwei Jahre später kommen vier weitere per- und polyfluorierte Alkylverbindungen hinzu. Für sie gilt dann ein Höchstwert von 20 Nanogramm pro Liter.

Bürgermeister lobt Stadtwerke
Die Bürgerinnen und Bürger in Willich können sich also darauf verlassen: Das Trinkwasser, das aus ihren Leitungen sprudelt, hält die strengen, gesetzlich vorgegebenen Leitwerte ein. Bürgermeister Christian Pakusch lobt Stadtwerke und Wasserwerke für das Management in den zwei Jahren nach den PFAS-Funden. „Das Gesundheitsamt hat die Unbedenklichkeit unseres Trinkwassers zu jeder Zeit bestätigt. Das verdanken wir der technologischen Expertise und den konsequenten Entscheidungen der Verantwortlichen bei unserem kommunalen Energieunternehmen.“

Die neuen Preise auf einen Blick

Arbeitspreis für 1.000 Liter Wasser: 2,03 Euro (von 1,93)

Monatlicher Grundpreis für die erste Wohneinheit: 19,26 Euro (von 16,05)

Monatlicher Grundpreis für die zweite Wohneinheit: 4,82 Euro (von 4,01)

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