2. April 2024 Aktuelles | Allgemein | Nachhaltigkeit | PFAS PFAS erkennen und vermeiden – so gut es eben geht Die gute Nachricht ist: Die kontinuierlich gemessenen Werte für das Trinkwasser liegen nach dem PFAS-Fund in der Wassergewinnung Anrath unter dem Vorsorgemaßnahmenwert. Die Menschen in Willich, Tönisvorst und Meerbusch-Osterath können das Wasser also bedenkenlos trinken. Vielleicht gehören Sie zu denen, die sich gleichwohl fragen, wie sie die sogenannten Ewigkeits-Chemikalien vermeiden können? Die eher schlechte Nachricht ist: Die per- und polyfluorierten Alkylverbindungen, von denen es mehrere tausend gibt, sind extrem langlebig und biologisch nicht abbaubar; sie reichern sich über die Nahrung und verbrauchernahe Produkte in Mensch und Tier an und schädigen die Gesundheit. Da PFAS Fett, Schmutz und Wasser abweisen, sind sie in zahlreichen Produkten des täglichen Bedarfs enthalten: in Kochgeschirr, beschichtetem Einweggeschirr, Kosmetika, Outdoor-Ausrüstung, Teppichen, Imprägniersprays, Reinigern, Nahrungsmittelverpackungen – und vielen mehr. Wie können Sie PFAS in Ihrem direkten Umfeld – so gut es eben geht – erkennen, ersetzen, vermeiden? Einige Vorschläge: Nutzen Sie für den Kaffee oder den Snack to go konsequent nachhaltiges Mehrweggeschirr. Achten Sie beim Kauf auf die Kennzeichnungen frei von PFAS, frei von PFC oder fluorfrei. Sie beziehen sich auf die gesamte riesige Stoffgruppe. Achtung: Es gibt Mogelbezeichnungen wie PFOA/PFOS-frei oder GenX-frei. Verzichten Sie auf Antihaftbeschichtungen bei Kochutensilien. Alternativen sind Edelstahl, Gusseisen oder Keramik. Übrigens: Die alte Teflonpfanne ist Sondermüll! Bei Textilien, Polstern und Teppichen können Begriffe wie fleckgeschützt, wasser- oder ölabweisend auf PFAS hinweisen. PFAS-haltige Imprägniermittel lassen sich durch natürliche Fette oder Wachse ersetzen. Vorsicht beim Zusatz fluoro im Namen organischer Inhaltsstoffe in Kosmetika – er kann ein Hinweis auf PFAS sein. Natürliche Reinigungsmittel wie Essig oder Zitronensäure sind eine prima Alternative zu Reinigern, in denen die Chemikalien enthalten sind. Auch für die Politik sind die Ewigkeits-Chemikalien ein großes Thema: Deutschland und vier weitere Länder haben bei der zuständigen EU-Behörde (ECHA) im vergangenen Jahr den Vorschlag eingereicht, die gesamte Stoffgruppe überwiegend zu verbieten. Eine Entscheidung wird voraussichtlich 2025 fallen. Viele Infos online zu komplexem Thema Sie möchten sich umfassender über PFAS informieren? Das Umweltbundesamt ist eine nützliche Quelle; das Bundesumweltministerium hat ausführliche FAQ veröffentlicht, und auch die Verbraucherzentrale bereitet das komplexe Thema verständlich auf.