5. September 2024 Aktuelles | Münchheide Spülbohrer schont Umwelt und Infrastruktur Damit das neue Gewerbegebiet Münchheide V ab Frühjahr 2025 zuverlässig mit Strom und Gas versorgt werden kann, verlegen die Stadtwerke Willich zurzeit auf einer Trasse zwischen Willich und Anrath rund 25 Kilometer an Rohren und Leitungen. Das geschieht maximal nachhaltig und effizient mit dem sogenannten Horizontal-Spülbohrverfahren. Dabei wird ein Leitungsgraben rund drei Meter unter der Erdoberfläche errichtet; das belastet Umwelt und Infrastruktur deutlich weniger. Kamil Lek bedient den Spülbohrer; er ist speziell für die anspruchsvolle unterirdische Technik ausgebildet. Die Baumaßnahme in Willich ist für den 33-Jährigen eine Besonderheit. „Wir mussten hier vier Bohrungen durchführen: zwei, bei denen wir Kampfmittel sondiert haben und dann jeweils eine Bohrung für Strom und eine für Gas.“ Am Ende der Baumaßnahme, im März 2025, wird Lek den Spülbohrer mehr als 10 Kilometer durchs Willicher Erdreich manövriert haben. Starker Regen legte die Baustelle mehrmals still Die Erde hier ist sehr kieshaltig – das hat nicht nur die Bohrköpfe stark beansprucht, sondern die Bohrung auch verlangsamt. Weitere ungeplante Ereignisse machten es notwendig, den ursprünglichen Zeitplan zu korrigieren: Starke Regengüsse legten die Baustelle immer mal wieder für einige Tage still; bei den Bohrungen stieß das Team mitten in der Trasse auf unbekannte Kabel; unerwartet wurde eine erteilte Genehmigung für die Unterquerung einer Bahntrasse wieder entzogen. „Bei so großen Vorhaben gibt es immer Unbekannte, die Zeit kosten“, sagt Dr. Daniel Wolter. Er ist Technischer Leiter des Projektes, das mit einem Investitionsvolumen von rund 10 Millionen Euro das größte Infrastruktur-Projekt der Stadtwerke seit 20 Jahren ist. „Unterm Strich war es genau richtig, dass wir uns für das Spülbohrverfahren entschieden haben“, so Wolter. Denn erstens werden Baumbestand und Ackerfläche sowie Straßen und Radwege kaum beschädigt, zweitens koste das innovative Verfahren rund 20 Prozent weniger als konventionelle Methoden. Mehr zum Einsatz und zur Funktionsweise des Spülbohrers lesen Sie in unserer Pressemitteilung. Durch die Rohre kann auch Wasserstoff fließen Nachhaltigkeit war den Stadtwerken auch beim Material wichtig: Durch die Rohre, die bald Erdgas nach Münchheide V transportieren, soll in Zukunft auch Wasserstoff fließen können. Da Wasserstoff spröder ist als Erdgas, sind die Leitungen aus speziell geeignetem Polyethylen – so kann der klimafreundliche Energieträger sie nicht beschädigen. Weitere spannende Details zum Bauprojekt Münchheide V lesen Sie hier.