Wasser für Vorst kommt jetzt aus Viersen
- Wasserwerk Willich reduziert Wasserproduktion aus Anrather Brunnen
- NEW springen für Versorgung von Vorst ein
Rund 1.500.000 Kubikmeter Trinkwasser jährlich liefern die Wasserwerke Willich seit 2004 an die benachbarte Gesellschaft NEW Tönisvorst GmbH, die damit die Haushalte in Vorst und St. Tönis versorgt. Ab dem 10. Juni stoppt das Willicher Unternehmen die Lieferung für den Ortsteil Vorst — eine Maßnahme, die mit der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Gesundheitsamt des Kreises Viersen abgestimmt ist. Vorster Bürgerinnen und Bürger haben durch die Umstellung keine Einschränkungen. Die Belieferung erfolgt jetzt aus den Wasserwerken Dülken und Viersen der NEW über die Übergabestation Cloerath.
Zum Hintergrund: Vor rund einem Jahr wurden in den vier Brunnen der Wassergewinnung Willich-Anrath Schadstoffe aus der Gruppe der Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) im Grundwasser festgestellt. Von Anrath aus werden die Gebiete Willich, Vorst, St. Tönis und Meerbusch-Osterath beliefert. Die Wasserwerke reduzierten daraufhin die Brunnenförderung in dem Gebiet auf ein Minimum und erhöhten sie an anderen, unbelasteten Standorten. Diese Maßnahme dient dazu, dass die ab 2026 geltenden Grenzwerte der Trinkwasserverordnung ebenso eingehalten werden können wie der sogenannte Vorsorgemaßnahmenwert für vulnerable Gruppen.
Erfahrungsgemäß steigt der Verbrauch von Wasser ab dem Sommer, die Pumpen der Brunnen fördern mehr. Damit ändert sich das Verhältnis in der Mischung von belastetem und unbelastetem Wasser. „Mithilfe der jetzt getroffenen Maßnahmen gehen wir davon aus, dass wir bis zur Inbetriebnahme der Aktivkohle-Filtrationsanlage in allen versorgten Ortsteilen im vorgeschriebenen Toleranzbereich liegen“, sagt Daniel Wolter, Technischer Leiter der Stadtwerke, zu denen die Wasserwerke gehören.
Aktivkohle-Anlage ab 2026 in Betrieb
Nachdem die erhöhten PFAS-Werte Ende 2023 gemessen worden waren, starteten die Wasserwerke Willich zeitnah mit der Planung einer Aktivkohle-Filtrations-anlage. „Das ist die einzig sinnvolle und langfristig wirksame Maßnahme, um diese synthetisch hergestellten, organischen Fluorverbindungen aus dem Wasser zu entfernen“, sagt Lutz Meierherm, Leiter der Wasserwerke. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, ab 2026 wird das in Willich geförderte Wasser gefiltert. „Damit entspricht unser gesamtes Trinkwasser den gesetzlichen Vorgaben und wird in einwandfreier Qualität bereitgestellt.“
Mehr zum Hintergrund von PFAS lesen Sie auf stadtwerke-willich.de/pfas
und auf der Seite des Kreises Viersen kreis-viersen.de/pfas
